interreligiöses Beten

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Sie haben einen Text-Beitrag zum Thema  Gestaltung von interreligiösen und multireligiösen Gebeten und wollen diesen anderen zugänglich machen? Dann melden Sie sich gerne bei uns! Den Anfang macht ein Text zur Gestaltung der Gebetsstunde der Religionen von RfP Berlin.

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Gebetsstunde der Religionen von RfP Berlin

Seit vielen Jahren gehört die Gebetsstunde der Religionen zu unseren festen Terminen. In der Gebetsstunde tragen Vertreter verschiedener Glaubensgemeinschaften zu einem vorher verabredeten Thema ein Gebet oder Impulstext vor. Die Gebetsbeiträge werden nacheinander gesprochen, jeweils in einer Länge von bis zu 5 Minuten. Das Gebet des Einzelnen, aus seiner Glaubenstradition heraus und aus dem persönlichen Bezug zum Thema, wird so neben die Gebete der anderen gestellt.

Es geht dabei nicht um theologische Diskurse und nicht darum, miteinander in ein gemeinsames Gebet zu kommen. Doch entsteht durch die Versammlung mehrerer in ihrer Tradition Betender in einem Raum eine Gemeinschaft von Menschen, die sich als Glaubende und in der interreligiösen Begegnung Verbundene treffen.

Ein Wahrnehmen über die eigenen Glaubenstraditionen und –impulse hinaus ist eines der Ziele unserer Gebetsstunden der Religionen. Und nicht zuletzt gibt es das gemeinsame Gebetsanliegen – wie in diesem Jahr das Thema Friedenserziehung.

Die Gebetsstunde der Religionen findet an immer wechselnden Orten statt und wird durch die Atmosphäre in den Gebetsräumen, Gemeindehäusern, Kirchen und Tempeln der Einladenden geprägt. Dieses macht die Gebetsstunde der Religionen zu einem sensibilisierenden, informativen, alle bereichernden Treffen. Außerdem wird nach den Gebetsstunden zu Tee und Imbiss eingeladen – und so bietet sich eine Chance zu persönlichem Austausch zwischen Mitgliedern und Gästen von RfP Berlin.

Diejenigen, die die Gebetsstunde organisieren, bitten die Mitwirkenden einen Beitrag vorzubereiten, der sich auf ein vorher verabredetes Thema bezieht. Welche Vortragsform oder was inhaltlich ausgewählt wird, das obliegt den Vortragenden.

Die Gebetsbeiträge unterliegen keiner Zensur, sie sollten aber den Grundsätzen von RfP entsprechen. Da jeder für sich seinen Beitrag, sein Gebet auswählt und erst in der Gebetsstunde von den Prägungen und Formen der anderen erfährt, ist es ein Nacheinander und kein Aufeinander-Beziehen.

Wenn sich Rituale im Ablauf inhaltlich wirklich ineinander greifend ergänzen sollen, müsste dies gemeinsam vorbereitet werden und überlegt werden, welche Form für alle gemeinsam passt.

Wir gestalten den Rahmen einer Gebetsstunde der Religionen schön und würdevoll, aber ohne einer bestimmten Religion zugeordneten rituellen Form. Jeder, der dazukommt, soll sich mit sich und seinem Glauben, seiner Spiritualität und Tradition einbringen dürfen und sich willkommen fühlen.

Anna S. Augustin